seit 1895

Die "Ost-Formel 1" in der Walther-Produktion

Autorennen haben in Deutschland eine lange Tradition. Dresden war schon immer ein Zentrum kreativer Entwicklung dieser Boliden. Mit Heinz Melkus † und seinen Melkus Rennwagen in den 60er Jahren oder seinem RS 1000 begann diese Tradition, die sein Sohn Ulli Melkus † mit dem legendären Rennwagen MT 77 fortführte und immerhin 5 deutsche Meistertitel und 5 osteuropäische Weltmeistertitel holte.

Ende der 80er Jahre fanden sich die Rennfahrer Bernd Kasper † und 1980 der Fahrer Jürgen Meißner dazu. Alle drei beeinflussten nun die Rennszene in Osteuropa maßgeblich durch Neuentwicklungen, was mit vielen Siegen und Titeln belohnt wurde.

1989 beendete Jürgen Meißner bedingt durch die Wende seine Laufbahn und verkaufte den Rennwagen. Seitdem galt dieser als verschollen bzw. verschrottet. Durch einen Zufall jedoch fand er seinen damals zu den "Top Five" zählenden Rennwagen wieder, in einer Scheune des Vorbesitzers. Mit dem Rückkauf bestand nun die Herausforderung, den Wagen, der 33 Jahre nicht bewegt wurde, wieder im Original herzustellen und rennfertig zum machen. Der ehemalige Spitzenrennwagen war in einem Zustand, der nicht mehr an die Erfolge Meißners erinnerte. Besonders die aus Metall bestehenden Teile waren verbogen, unsachgemäß zusammengefügt und stark verrostet.

Dieses Thema griff Falk Walther, Geschäftsführer der "Metallbau Hans Walther GmbH" auf und sagte spontan Unterstützung bei der Restaurierung zu. "Es ist eine Mission, neben unserer Firmenphilosophie, auch Historisches zu erhalten. Zweifelsfrei gehören auch diese Rennwagen, bestehend aus viel Metall dazu" - so Falk Walther. „Wir haben mit Unterstützung unserer Fachkräfte, wie Kersten Roscher, Christoph Müller und Martin Reimer den Rohrrahmen auf unsere Richtplatte genommen und wieder sachgemäß instandgesetzt, fehlende Teile wurden ersetzt und passgerecht zusammengefügt. Aufgrund unserer technischen Möglichkeiten kein großes Ding! Für unsere Firma ist es zudem eine Freude und Ehre zugleich, die Geschichte zu erhalten, zumal der damalige Fahrer Jürgen Meißner noch lebt und dieses Auto wieder fahren wird“.

Jürgen Meißner zeigt sich für dieses Hilfsbereitschaft beeindruckt und sehr dankbar. „Die Instandsetzung eines Rennwagens muss nach Flugzeugbaubedingungen geschehen. Noch dazu historisch exakt ist diese mit heutiger Technik leichter zu bewältigen“ – so Meißner. Somit bin ich im Namen der Fans solcher Autos und dazu zählen inzwischen weltweit tausende, Falk Walther und seinem Team sehr dankbar. Ob es nun Stahl- oder Blecharbeiten sind, ob es Schrauben oder Nieten  sind oder der aufwendige Transport von A nach B, alles zählt!“

Das Ziel ist es, spätestens 2023 den Rennwagen auf dem Sachsenring zu zeigen und dann zum 100jährigen Bestehen des Schleizer Dreiecks. Wenn die Arbeiten weiter gut voranschreiten, kann der Rennwagen mit der „89“ noch diesem Herbst am Carbonia-Cup in tschechischen Most starten.

Weitere Informationen unter www.ddr-formel1.de.


Der Zustand des Rennwagens 1989

Vor Beginn der Restaurierung

Die "Walthers" legen Hand an

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